SCHWEIZ Plaisir (West)

Titel:

SCHWEIZ Plaisir (West)

Autor:

J. von Känel

Autor:

Edition Filidor, 3..überarbeitete Auflage 2001

Seitenzahl:

 

Sprache:

deutsch/französisch/ italienisch

Preis:

 

Für wen:

...für Genießer (3a-6b)

Unser Urteil:

Wo:

online bei FILIDOR

Inhalt (der 2. Auflage):

"Schweiz plaisir West", wie auch "Schweiz plaisir Ost" aus der bewährten Feder von JvK, ist für den sog. Plaisirkletter sicherlich ein absolutes Muß im Bücherschrank. Diese schon zu den Standardwerken der alpinen Führerliteratur gehörenden Bände sind vollgepackt mit Informationen, die weder hinsichtlich der Gestaltung noch hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit Wünsche offen lassen. Nach der Lektüre kann man sich des Eindrucks kaum erwehren, daß bald jeder Quadratzentimeter schweizer Fels für den nach gut abgesicherten, "ungefährlichen" Touren lechzenden Kletterer erschlossen ist. Die Schattenseiten derart paradisischer Zustände haben allerdings nicht lange auf sich warten lassen. Augenzeugenberichten zufolge soll es in einigen der beschriebenen Touren schon zu tumultartigen Szenen wegen Überfüllung gekommen sein. Durch die enorme Vielzahl der beschriebenen Gebiete, seien es Evergreens oder Newcomer, sollte eine Entspanung der Lage jedoch möglich sein. Daß die Menschen aber ihrem Herdentrieb gehorchend immer wieder die gleichen ausgetretenen Pfade benutzen, dafür kann der Autor nun wirklich nichts. Unbekanntes birgt natürlich auch die Gefahr in sich, einmal von der Qualität einer Route oder Wand enttäuscht zu werden. Hier ist sicher ein aufmerksames " zwischen-den-Zeilen-Lesen" bei den kurzen Einführungstexten zu jedem Gebiet ratsam. Bei Führerwerken diese Umfangs muß man sich als Autor gelegentlich völlig auf seine Informanten verlassen, und welcher Erschließer verliert beim Blick auf sein mühsam eingerichtetes Gebiet nicht mal etwas den Blick für die Realität.... (siehe Schweiz extrem).
Die Notwendigkeit einer Bewertung der Routen in freier und technischer Kletterei (VI- oder V+/A0) erscheint bei der hohen Anzahl leichterer Touren allerdings fragwürdig. Stellt Sie doch einen Rückschritt in vergangene Tage dar. Gerade für Kletterer, die in den französichen Graden 5 bis 6a unterwegs sind, bieten beide Bände ohnehin eine schier unglaubliche Anzahl lohnender Ziele. Da stört es auch nicht, daß in vielen längeren Routen der franz. 5. Grad zwingend geklettert werden muß. Plaisirklettern bedeutet schließlich nicht, daß man, jeglicher Verantwortung sich und anderen gegenüber enthoben, an einer Borhakenleiter entlang wandert. Die Grundregeln für das (alpine) Klettern sollte also auch hier jeder kennen und berücksichtigen, selbst wenn sich das Risiko meist in beruhigenden Grenzen hält. (SK)

zurück