Isenberg - das Kletterzentrum an der Ruhr

Titel:

Isenberg - das Kletterzentrum an der Ruhr

Autor:

Gisbert Hecker

Autor:

GiHe-Selbstverlag, 1. Auflage 2000

Preis:

29,80 DM

Für wen:

Für Kletterer im Ruhrgebiet, aber auch geeignet für kletternde "Dienstreisende" aus anderen Regionen Deutschlands, die zu keinem Zeitpunkt auf Felskontakt verzichten wollen

Unser Urteil:

Wo:

online direkt beim Autor

Inhalt:

In Regionen mit wenigen natürlichen Klettermöglichkeiten ist die Bindung der Kletterer an "ihren Klettergarten" oftmals wesentlich stärker ausgeprägt als in Teilen Deutschlands, in denen bekletterbare Felsen (noch) in Hülle und Fülle anzutreffen sind. An diesen Standorten geht es nicht nur um das Klettern selber, vielmehr wird der Klettergarten zum Treffpunkt, zum Zentrum sozialer Aktivitäten und fast schon zum "zweiten Wohnzimmer", in dem man seine Freizeit verbringt. Diese Begeisterung merkt man auch auf nahezu jeder Seite des neuen Kletterführers "Isenberg" von Gisbert Hecker, der die Klettermöglichkeiten dieses im Besitz der DAV Sektion Essen befindlichen Sandsteinbruchs mit viel Liebe zum Detail beschreibt.

Da es sich hierbei um einen "Fotoführer" mit eingezeichneten Routen und nicht um einen Topoführer handelt, muss niemand spekulieren, wie die Felsen wohl aussehen. Mancher wird vielleicht bedauern, dass für fremde Besucher damit ein wenig die Spannung verloren geht - es kann aber auch nicht passieren, dass in Topos riesig dargestellte Wände sich im Nachhinein als "nur 15 Meter hoch" herausstellen. Manchmal (gerade bei den ganz kurzen Routen) kann man allerdings spekulieren, ob die eingezeichneten Routenverläufe in den Fotos nun auf die Position der Hände, des Körperschwerpunkts oder der Füße bezogen sind, da deutlich erkennbare Bohrhaken "weiträumig" umklettert werden. Diese Frage wird sich vor Ort aber sicher von selbst beantworten ...

Neben der umfassenden Darstellung der perfekt sanierten Kletterwege fällt auch die große Zahl an Seiten auf, die der "Klettergartenordnung" eingeräumt wurde. Ehe aber die Emotionen nach der ersten Lektüre der Kletterregeln allzu hoch kochen (im ersten Moment waren wir ungläubig erstaunt), sollte man sich zwei Punkte vor Augen führen: Die Wand befindet sich nun mal in Privatbesitz, und da kann der Hausherr ohne Notwendigkeit zur Rechtfertigung die Spielregeln festlegen - wenn sie einem nicht passen, muss man halt woanders hingehen. Anderseits haben womöglich auch die Kletterer mit ihrem Verhalten zur Notwendigkeit derartig strikter Regelungen beigetragen, wer weiß? Eins wird aber durchaus deutlich: Richtig Spaß hat dem Autor das Kapitel mit den Kletterregeln wohl auch nicht gemacht, denn den womöglich ersten Gedanken beim Leser -"typisch deutsch" - nimmt er selber gleich vorweg.

Fazit: 71 in Fotos beschriebene Kletterwege versprechen einigen Felsgenuss, und ganz so eng kann es mit der Regel "Klettern nur mit Helm" auch nicht gesehen werden, denn da sprechen die zahlreichen Fotos mit Kletterern "oben ohne" eine andere Sprache ... (sr)

Nähere Info unter http://www.klettergarten-isenberg.de

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