Inhalt:
Nachdem auch die 98'er Auflage des
Allgäu-Führers schon seit geraumer Zeit vergriffen
war, liegt nun wieder der brandaktuelle Stand des
Allgäuer und Tanheimer Klettergeschehens in Buchform
vor. Wie schon der Vorgänger, ist auch dieser
Führer im bewährten Topokartensystem konzipiert,
ist aber keineswegs nur ein "Nachdruck",
sondern hat eine umfassende Gesamtüberarbeitung
erfahren. Vor allem im oberen Schwierigkeitsbereich
hat sich sowohl alpin als auch in den Klettergärten
einiges getan, so dass sich auch für Besitzer des
Vorläufer-Werks auf jeden Fall ein intensiverer
Blick in die Neuauflage lohnt. Für all jene, die mit
dem Allgäu noch nicht so vertraut sind, hier ein
kurzer Überblick über den Inhalt des
Kletterführers:
Nahezu 50 % der Topokarten sind den
Tannheimer Bergen gewidmet, die nach der
umfangreichen Sanierungsaktion auf der Südseite
einen anhaltenden Boom erleben. Im Auswahlprinzip
sind neben den altbekannten Klassikern auch nahezu
alle Neutouren der letzten Jahre bis hin zum Sommer
2000 beschrieben. Die übrigen Karten führen zu
alpinen Kletterzielen im Allgäuer Hauptkamm, die in
der Felsqualität allerdings oft etwas hinter den
"Tannheimern" zurückbleiben. Dennoch wird
auch hier der weniger an Höchstschwierigkeiten
interessierte, routinierte Alpinkletterer genügend
Stoff für zahlreiche Kletterwochenenden finden,
beispielsweise an der (ebenfalls sanierten)
Wolfebnerspitze und Trettachspitze, am Kleinen Wilden
oder am Wiedemerkopf. Insgesamt ist die Tourenauswahl
und Präsentation bei den alpinen Routen als sehr
gelungen zu bezeichnen, wenngleich auch der eine oder
andere Kommentar etwas verblüfft (z. B. der Hinweis
auf einen "Faustriss" am Beginn der
Schwierigkeiten des Rote Flüh - Zentralpfeilers.
Aber Achim, der kommt doch erst in der zweiten
Seillänge und kann somit kaum über den "Gelben
Riss" der Südverschneidung umgangen werden :-)).
Auch der in der letzten Auflage
vereinzelt kritisierte dritte Teil über
Klettergärten im Oberallgäu wurde überarbeitet und
auf einen sehr aktuellen Stand gebracht. Ob dennoch
der eine oder andere "allerletzte"
Geheimtipp fehlt, können wir nicht beurteilen.
Zumindest mit unserem Kenntnissstand als
"regelmäßige auswärtige Gäste" haben
wir in jedem Fall wieder viele neue Ziele entdeckt,
und wer gönnt den Einheimischen auch nicht ihre
letzten "Secret Spots"?! (SR)