Klettern am Stripsenjoch

Titel:

Klettern am Stripsenjoch

Autor:

Adi Stocker, Peter Brandstätter

Autor:

Eigenverlag ÖAV-Sektion Kufstein, Juni 2002

Preis:

14,50 Euro

Für wen:

Für Alpinisten und Sportkletterer, die sich für die Routen und die Geschichte rund ums Stripsenjochhaus interessieren

Wo

Am Stripsenjochhaus oder unter oeav-kufstein@kufnet.at

Unser Urteil:

Die Fakten:

· 110 Seiten
· Format A5, Paperbook
· ca. 75 Routen an Totenkirchl und Fleischbank Nordseite
· sehr viel interessantens und amüsantes zur (Kletter-) Geschichte des Stripsenjochhauses


Und unsere Meinung:

Für Aufsehen sorgte bereits vor einigen Jahren der Kletterführer "Klettern über der Ackerlhütte" vom Autorenteam Stocker/Brandstätter, da er in die Informationslücken stiess, die der AV-Führer (mittlerweile) aufweist. Im gleichen Stil erscheint auch dieses neue Büchlein "Klettern am Stripsenjoch". Es wird versucht sowohl alle neuen Sportkletterrouten aufzuführen als auch möglichst viele der klassischen Anstiege zu beschreiben. Als besondere Spezialität von Peter Brandstätter findet sich in seinen Führern immer ein ausführlicher Chronik-Teil in dem viele Geschichten und Episoden aus der jüngeren und älteren Vergangenheit zusammengetragen und spannend erzählt werden. Etwas gewöhnungsbedürftig ist höchstens Peter's Begeisterung für lange Schachtelsätze, die konzentriertes Lesen verlangt.

Da der Führer anläßlich des 100jährigen Jubiläums der Kletterhochburg Stripsenjochhaus erschienen ist bietet es sich natürlich an die Geschichte dieser Hütte und der verschiedenen zum teil "legendären" Hüttenwirte ausführlich zu schildern. Das alles ist natürlich nur schmückendes Beiwerk - der Kern eines Kletterführers sind immer noch die darin beschriebenen Kletterrouten. Und hier ergänzen sich die beiden Autoren in idealer Weise. Peter der "Koasakraxler", der die meisten Routen selbst geklettert ist, kann sicher als einer der besten Gebietskenner bezeichnet werden. Hinzu kommen Adi's hervorragenden Topos, die viele Wandstrukturen so detailgenau wiedergeben, dass man sich oft sogar ein Wandbild sparen kann. Beschrieben werden alle "Baseclimbs" an der Nordseite von Fleischbank und Totenkirchl, sowie die wichtigsten Klettergärten. Für einen Stripsenjochführer hätte man das beschriebene Gebiet aber evtl. noch etwas ausdehnen und auch die etwas "abgelegeneren" Routen am Totenkirchl (Bereich zwischen Schneiderweg und Heroldweg, evtl. sogar Ost- und Westwand) miteinbeziehen können. Aber hier warten vermutlich auch die Autoren lieber auf die bereits seit längerem angekündigten Führer aus dem Panico-Verlag.

Fazit: Ein sehr gut gemachter Führer über ein traditionsreiches und in den letzten Jahren wieder stark in Mode gekommenes Klettergebiet, das nur wenige Wünsche offen läßt. Einzig der Preis von 14,50 Euro erscheint auf den ersten Blick etwas hoch, wobei man beim Lesen aber recht schnell merkt wieviel gepackte Information in diesem doch recht dünnen Buch drin steckt.

(ms)

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