Xeis-Auslese (Gesäuse Auswahlführer)

Titel:

Xeis-Auslese

Autor:

J. Reinmüller, A. Hollinger, M. Kohlhofer-Feichter (Mikofei)

Autor:

Eigenverlag

Preis:

25 Euro

Für wen:

Überwiegend geeignet für Kletterer, die sich im Gebirge sicher zu bewegen wissen
Wo

office@xeis-auslese.at
www.xeis-auslese.at

Unser Urteil:

Die Fakten:

· 240 Seiten
· durchgehend in Farbe
· zu jeder Route ein Kletterbild
· Format A5, Paperback
· ca. 100 Routen im Gesäuse
· 3 neue Klettersteige
· 6 Klettergärten



Und unsere Meinung:

Mit Büchern ist es oft wie mit Menschen: Der erste Eindruck zählt, und oft gibt es dann wenig Gelegenheit, diesen Eindruck später zu korrigieren. Nun, in dieser Hinsicht braucht sich das Autorenteam des neuen Kletterführers über das Gesäuse kaum Sorgen zu machen: Was hier auf die Beine gestellt wurde, ist vom erstem Moment an beeindruckend, und dieser Eindruck wird bei längerem Blättern nur noch verstärkt! Der aktuelle Stand des Klettergeschehens in diesem klassischen, aber keineswegs altmodischen Klettergebiet wurde von Gebietskennern sorgfältig recherchiert, mit viel Enthusisasmus zu Papier gebracht, in ein ansprechendes Layout verpackt und technisch perfekt umgesetzt. Das dies zu einem letztendlich branchenüblichen Preis auf einem derart hohen handwerklichen Niveau erfolgen konnte, ist wohl auch der professionellen Kooperation mit verschiedenen Werbepartnern zu verdanken. Was aber noch wichtiger ist: Man spürt als Kletterer, wie mit diesem Buch auch von offizieller Seite (nämlich seitens der Nationalparkverwaltung!) eine Einladung an die Kletter ausgesprochen wird, und das ist viel sympathischer, als permanent vermittelt zu bekommen, dass Kletterer im Gegensatz zu Wanderern nur "Umweltterroristen" oder bestenfalls Touristen dritter Klasse wären.

Allerdings muss man im "Xeis" wohl auch kaum Angst vor einem übermässigen Ansturm konsumorientierter Freizeitsportler haben, denn trotz teilweiser Sanierung stellen die beschriebenen Anstiege häufig schon aufgrund ihrer Länge erhebliche Anforderungen an die alpine Erfahrung und Kondition. Wer jedoch die erforderlichen Qualifikationen mitbringt, findet eine reiche Palette an lohnenden Zielen zwischen dem dritten und neunten Schwierigkeitsgrad. Dies alles bei zumeist guter, teilweise sogar excellenter Felsqualität, wie die zahlreichen meist ansprechenden oder zumindest informativen Kletter- und Wandfotos belegen. Bei der Auswahl wurde ein sanftes Auswahlprinzip angewendet, dem zwar manche "Klassiker" wie die "Todesverschneidung" oder der "Buhl-Gedenkweg" zum Opfer fielen. Der weitaus überwiegende Teil der Führerbenutzer wird jedoch froh sein, nicht Unmengen an Papier mit Beschreibungen von Touren herumzutragen, die (wenn überhaupt) nur noch von völlig eingefleischten Gesäusekletterern begangen werden. Aber die brauchen dann ja ohnehin keinen Kletterführer mehr für ihre Aktionen...

Selbstverständlich kommen auch die besonders bei Gebietsfremden gefragten Zusatzinformationen zu Ausgangspunkten, (Hütten-)Stützpunkten und Zustiegen nicht zu kurz. Somit bleiben auch von dieser Seite keine Wünsche offen.

Viel Spass hatten wir übrigens bei dem Versuch, die in den Kletterfotos gezeigten Kletterpassagen einzelnen Seillängen in den Topos zuzuordnen. Ob wir dabei immer richtig gelegen haben, wollen wir diesen Sommer (zumindest teilweise) unbedingt vor Ort überprüfen ... (SR)

Fazit: Kompliment an die Autoren!

zurück