Alpin anspruchsvolle Route in einem ernsten Ambiente, das an grosse Dolomitenrouten erinnert. Der neue Durchstieg löst das in den 60er Jahren im Bereich der Dächerzone aufgegebene Diretissimaproblem. Die zweit-schwerste Seillänge beginnt mit einer 25 m hohen, etwa 5 m überhängenden Rissverschneidung, die von dem oberen der beiden vom Einstieg sichtbaren Dächer abgeschlossen wird (Ausdauerkraft-Spreizkletterei, VII+). Der Schlüssel im obersten Wandteil ist ein rechts ansteigender, ausgesetzter Untergriff-Dachquergang an glatter Platte (7-). Es folgt ein überhängender Riss in gutem Fels (Maximalkraftstelle, VIII-) der an die Pumprisse erinnert und in Fallinie des Gipfelkreuzes hochleitet. Wie bei allen Benediktenwand-Routen sollten unbedingt einige trockene Tage abgewartet werden, wegen der ansonsten gefährlichen Graspolster im unteren Wandbereich. ÜBERSICHT: Etwa 60 m links des Einstiegs zur alten "Gipfelfallinie"
leitet ein leicht rechtsgeneigtes Riss- und Verschneidungssystem zur Grasbänderzone
in halber Wandhöhe. In dieses System gelangt man vom Einstieg (Platte)
am höchsten Punkt des Vorbaus durch eine links ansteigende Seillänge. In die gelbe obere Wandhälfte steigt man etwas rechts ihrer Mitte ein. Nach 1 1/2 Seillängen steiler Wandkletterei quert man 10 m rechts an den Fuß der überhängende 25 m Rißverschneidung, einige Meter unter dem unteren der beiden vom Einstieg sichtbaren Dächer. ERSTE BEGEHUNG: Gebr. Sussmann, 1. Juli 1992 mit Normalhaken
und 3 BH ABSICHERUNG: Saniert durch Ralf Sussmann, 4./8. Juni 2000 mit 21 Klebehaken bzw. Petzl Longlife SCHWIERIGKEIT: 8- (6+ obl.) MATERIAL: 1 Satz Friends, Rocks, 16 Expressschlingen CHARAKTER: Alpine Kletterei in großartigem, aber ernstem Ambiente. AUSGANGSPUNKT: STÜTZPUNKT: Tutzinger Hütte ZUGANG: Vom Parkplatz bei Gschwendt auf einem Ziehweg
zu der Forststraße, die vom Alpenwarmbad heraufführt. Weiter über die
Kohlstattalm und Eibelsfleckalm zur Tutzinger Hütte. (3 Std., markierter,
beschilderter Weg) ABSTIEG: Abseilen über die Route möglich, aber wegen der Überhänge anspruchsvoll. Besser über den Ostweg oder Westweg bequem zurück zum Einstieg. Beschreibung erstellt auf Basis einer Beschreibung von R.Sussmann. Copyright Text/Topo R. Sussmann. |